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Referee Urs
Meier zeigt dem Italiener Zambrotta die gelbe Karte. (Bild key) |
Schiedsrichter des ersten EM-Viertelfinals
Während die Schweizer Mannschaft als Gruppenletzte
zurückkehren musste, geht die Fussball-Europameisterschaft für Urs Meier mit
einer ehrenvollen Aufgabe weiter: Er leitet heute Donnerstag den Viertelfinal
zwischen Portugal und England in Lissabon.
(si) Der 45-jährige Aargauer Urs Meier hatte seine beiden
Vorrunden-Partien Spanien - Russland (1:0) und Italien - Schweden (1:1)
problemlos arbitriert und gute Kritiken erhalten. Die erste Belohnung folgt:
Portugal - England ist der Viertelfinal mit der wohl besten Affiche und birgt
auch einigen Zündstoff. «Es ist ein ganz spezielles Spiel, in dem man die beiden
unterschiedlichen Mentalitäten berücksichtigen muss. Auch das gehört zur Aufgabe
eines Schiedsrichters», sagte Urs Meier.
Urs Meier, der am Mittwochnachmittag vom Camp der Referees im
nordportugiesischen Espinho nach Lissabon reiste, kennt beide Mannschaft aus
früheren Begegnungen. «Letztmals habe ich eine Partie der Engländer
geleitet, als sie vor knapp anderthalb Jahren in der Qualifikation in Sunderland
gegen die Türkei spielten.» Auch diese Partie war eine heikle Angelegenheit
gewesen. Es war letztlich für die Engländer der wegweisende Erfolg (2:0) zum
Gruppensieg. «Die Portugiesen habe ich in einem Freundschaftsspiel im Frühjahr
2003 gegen Holland arbitriert. Ein EM-Viertelfinal ist natürlich eine andere
Sache als ein Testspiel», so Meier. Probleme sollte dies dem Schweizer aber
nicht bereiten. «Ich kenne fast alle portugiesischen Spieler aus diversen
Europacup-Partien.»
Ob der Viertelfinal zwischen dem Gastgeber und den Briten Meiers
letzter Auftritt in Portugal ist, entscheidet sich erst später. Vorerst wurden
von der Uefa in der Nacht auf Donnerstag nach den letzten Gruppenspielen die
acht Schiedsrichter-Trios ausgewählt, die bis zum Schluss an der Euro bleiben.
Trotz der Viertelfinal-Aufgabe besteht für Meier die Möglichkeit, dass ihm auch
ein Halbfinal oder sogar der Final anvertraut wird. Für den zweiten Viertelfinal
zwischen Griechenland und Frankreich am Freitag hat die
Uefa-Schiedsrichterkommission den Schweden Anders Frisk aufgeboten. |