|
|
Allgemeines
| News | Fußball
|
|
|
Quelle: www.bremer-nachrichten.de
/ 17.
März 2004
|
|
|
Austeilen
statt einstecken |
|
|
Uwe
Kemmling stand wieder einmal im Mittelpunkt
der Kritik |
Schiedsrichter reagieren auf Kritik nach Fehlentscheidungen – und geben sie an
Spieler und Klubs weiter
Frankfurt/Main (dpa). Die Bundesliga-Schiedsrichter
haben gelassen auf die harte Kritik nach dem 24. Spieltag reagiert. „Wir lassen
uns nicht in die Enge treiben und verrückt machen“, sagte Manfred Amerell vom
Schiedsrichter-Ausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gestern. „Wir
arbeiten die Ereignisse sachlich ab. Genauso, wie es die Gegenseite machen
sollte“, forderte der ehemalige Referee und heutige Sprecher seiner Zunft.
Gleichzeitig forderte Amerell erneut eine Verhaltensänderung bei Spielern und
Vereins-Offiziellen. Auslöser der neuerlichen Diskussion um die
Unparteiischen waren jeweils ein aberkanntes Tor in der Partie Werder – Köln
durch Edgar Steinborn und im Spiel Bayern München – Rostock durch Uwe Kemmling.
„Ich kann keine Tendenz erkennen, dass Schiedsrichter über Meisterschaft und
Abstieg entscheiden“, stellte Amerell klar. Einen Grund für die heftigen
Schelten sieht Amerell in den Gefühlsausbrüchen der Beteiligten. „Die
Emotionalisierung schaltet in einigen Situationen den Verstand aus“, monierte
der Schiedsrichter-Sprecher. Das Verhalten auf dem Feld schwappe dann auf die
Verantwortlichen über. So geschehen im Falle Hertha BSC. Beim
abstiegsbedrohten Hauptstadt-Club war Manager Dieter Hoeneß nach den
Platzverweisen für Kapitän Dick van Burik und Nationalspieler Arne Friedrich
durch Schiedsrichter Markus Schmidt der Kragen geplatzt. „Langsam bekommt die
Sache eine gewisse Tendenz. Es reicht“, so der Hertha-Manager nach dem 0:2 beim
Hamburger SV. Amerell dazu: „Das erste, was geschehen muss, ist, dass
Gegenspieler nicht attackiert werden, wenn eine Partie unterbrochen ist“, mahnte
er mit Blick auf die Rote Karte für van Burik, der HSV-Akteur Bernd Hollerbach
geschubst hatte und dafür vom Sportgericht des DFB gestern mit einem Spiel
Sperre belegt wurde. Borussia Dortmunds Trainer Matthias Sammer sprach nach
einem Elfmeterpfiff beim 2:2-Remis gegen den SC Freiburg durch Franz-Xaver Wack
von der „lächerlichsten Entscheidung, die ich je gesehen habe“. Amerell parierte
die Verbalattacken mit einem Verweis auf die Eigenverantwortlichkeit der Spieler
und Trainer: „Es kann nicht sein, dass man die Schiedsrichter als Täter
hinstellt.“ Die Regeln ließen nun einmal einen Ermessensspielraum.
„Entscheidend ist die Wahrnehmung auf dem Platz“, betonte Amerell. Ein
Schiedsrichter treffe die Entscheidung ja nicht nach dem Studium der
Fernsehbilder. „Kritische Äußerungen von Trainern und Managern nach der vierten
Wiederholung sind nicht der Gradmesser für die Entscheidung auf dem Feld“,
stellte Amerell klar. Dort bliebe dem Unparteiischen nur ein
Sekundenbruchteil. „Das Niveau der deutschen Schiedsrichter ist dermaßen hoch
angesiedelt in Europa, dass es gar keine Frage ist, darüber zu diskutieren“,
sagte Amerell weiter. Spiele und Entscheidungen würden nach- und aufbereitet.
Amerell: „Bei uns wird wöchentlich etwas getan. Es ist ja nicht so, dass wir auf
dem Hochsitz Platz nehmen und sagen: Das ist ja alles wunderbar.“
|
|
|
|
|
|