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News | Basketball

 

 

Quelle: SPIEGEL ONLINE - 22. November 2004 17:58 | http://www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,329124,00.html

 

 

"Prügeleien sind auch hier möglich"

 

Tommy Nunez

Schiedsrichter Schmidt (r.) mit US-Star Duncan: "Ruhig sprechen"
Es war die brutalste Schlägerei in der NBA-Geschichte. Entsprechend harte Strafen gab es für Pacers- und Pistons-Profis. Der langjährige Bundesliga-Schiedsrichter Boris Schmidt glaubt, dass es solche Auswüchse auch in deutschen Hallen geben könnte. Mit SPIEGEL ONLINE spricht er über schwierige Spieler und Fans hinter Gittern.

SPIEGEL ONLINE: Wie kann in einer so gut organisierten Liga wie der NBA eine Situation derart außer Kontrolle geraten, dass sie in einer Massenschlägerei mit Spielern und Fans endet?

Schmidt: Es gibt Spieler, die sind in emotionalen Situationen nicht mehr kontrollierbar, da kann man machen, was man will. Solche so genannten Problemspieler müssen, wenn es zu Handgemengen kommt, isoliert werden. Bei mehreren Streithähnen ist das jedoch sehr kompliziert. Und so können solche Szenen, wie jetzt in der NBA, entstehen. Hier trafen wohl zwei oder mehr Spieler aufeinander, die sich nicht mehr bremsen ließen.

SPIEGEL ONLINE: Wäre so etwas auch in Deutschland möglich?

Schmidt: Ich denke schon. Die Unterschiede sind nicht mehr so groß. Auch wir haben hier volle Hallen, in denen eine hitzige Stimmung aufkommen kann. Da ist es egal, ob 3000 oder 20.000 Zuschauer in der Halle sind. Und was die Spieler angeht, ist die BBL der NBA ja nicht so unähnlich. Wie viele Deutsche spielen denn noch in der Bundesliga?

SPIEGEL ONLINE: Wie kann ein Schiedsrichter so etwas verhindern?

Schmidt: Ein Referee hat nur in soweit Einfluss, dass er solche Spieler besonders im Auge hat, von denen er den Eindruck hat, dass sie ein aggressives Potential besitzen und kurz vor einem Ausbruch stehen. Diesen Spielern muss man in Gesprächen auf dem Platz diese Problematik klarmachen. Wenn man ruhig mit ihnen spricht, kann man viele beruhigen. Aber nicht alle.

SPIEGEL ONLINE: Ist das nur eine Frage des Temperaments? Oder spielen da auch andere Faktoren eine Rolle?

Boris Schmidt leitet seit 1979 Spiele der Basketball-Bundesliga (BBL). International ist der Aktivensprecher der BBL-Schiedsrichter seit 1990 als Fiba-Referee tätig; so pfiff der 41-Jährige etwa im August dieses Jahres das Länderspiel Deutschland gegen USA. Der Diplom-Sportlehrer arbeitet hauptberuflich als Geschäftsführer des Hamburger Sportvereins TSG Bergedorf.
Schmidt: Es wäre sicher ein Thema für eine wissenschaftliche Untersuchung, ob die soziale Herkunft hier eine Rolle spielt, auch wenn ich das nicht glaube. Fakt ist auf jeden Fall, dass auch in Deutschland die Gewalt im Basketball zugenommen hat. Vor 20 Jahren wären solche Situationen, wie jetzt in der NBA, undenkbar gewesen. Heute halte ich diese Art von Szenen auch hier für möglich. Und da spielt sicher eine Rolle, dass sich die Basketballklientel in Deutschland in den vergangenen Jahren verändert hat.

SPIEGEL ONLINE: Die beteiligten Spieler aus Indiana und Detroit wurden von NBA-Commissioner David Stern zu langen Sperren verurteilt. Was halten Sie von den Bestrafung, die die Spieler aufgrund des Gehaltsausfalls auch finanziell trifft?

Schmidt: Trotz der Härte finde ich sie angemessen. Wenn die Spieler im Hinterkopf haben, nach zwei Spielen bin ich sowieso wieder dabei, hilft das ja nicht.

SPIEGEL ONLINE: Was ist darüber hinaus noch zu tun?

Schmidt: Die Vereine müssen dieses Thema intern problematisieren. Sie müssen das Gespräch mit den Spielern, die eventuell zu Temperamentsausbrüchen neigen, suchen und ihnen den Ernst der Lage erklären. So dass sie auf dem Platz daran zurückdenken und anders reagieren. In den Hallen gibt es nicht viel Handlungsspielraum. Um die Spieler und die Fans voreinander zu schützen, müssten ja Zäune oder Gitter aufgestellt werden. Das ist keine gute Idee. Wenn es so weiter geht, wird das jedoch sicher auch einmal kommen.

Das Interview führte Frieder Pfeiffer

 

 

 

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Letztes Update:
30. November 2004

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